Schöne neue Welt
nach Aldous Huxley | in einer Fassung von Maria Trautmann
Fotos © Thorsten Schnorrbusch
Die schöne neue Welt ist eine, in der es keine Kriege mehr gibt, in der Kunst durch „Fühlfilme“ und „Duftorgeln“ ersetzt wurde, in der Kinder nicht geboren, sondern „bokanowskifiziert“ werden und in der Emotionen und Instinkte instrumentalisiert werden: Jeder ist glücklich, zufrieden und stabil - oder sollte es sein.
Während Bernhard eine innere Leere spürt, für die er die richtigen Worte nicht findet, taucht plötzlich John auf. Er kommt aus der „Äußeren Zone“ und ist anders als die anderen – er hat eine leibliche Mutter und liest gerne alte Texte, etwa Shakespeare (Ein Zitat aus Shakespeares Stück "Der Sturm" lieferte Aldous Huxley den Titel für sein Werk). John verliebt sich in Lenina, die diese Liebe nicht verstehen kann. Tag für Tag fühlt er sich immer fremder in dieser schönen neuen Welt.
Eine Produktion des Rottstr 5 Theaters
Mit Alexander Gier, Lea Kallmeier, Benjamin Werner
Regie Maria Trautmann
Assistenz Jasmina Dittrich, David Goldmann, Merlina Scheffler
Musik & Video Maria Trautmann, Simon Krämer, David Goldmann
Ausstattung Mara Zechendorf
Licht Simon Krämer
Fotos Thorsten Schnorrbusch
Produktion Oliver Paolo Thomas, Hans Dreher
Dauer: ca. 60 Minuten
Pressestimmen
In so manchen Augenblicken des atmosphärisch dichten Abends wird klar, wie aktuell Huxleys düstere Vision ist. In einer Welt voll von selbst ernannten Coaches und Gurus, die ständige Selbstoptimierung an Körper und Geist propagieren, ist kein Platz für Unperfektes und authentische Emotion. Das muss auch John (überzeugend bitter: Alexander Gier) erfahren, der am Ende ausgeschlossen wird. Maria Trautmann agiert klug mit vielen originellen Einfällen. Und auch ihr Ensemble trägt maßgeblich zum Gelingen des Abends bei. Benjamin Werner als windelweicher Bernhard spielt erfrischend wach und spontan, Lea Kallmeier ist eine unheimliche und fast schon maschinenartige Lenina. Insgesamt viele starke Momente in einer sehenswerten Inszenierung! (WAZ)